Namibia hautnah
Abenteuer, Begegnungen, unvergessliche Momente und exklusive Reisevorteile für euch
Ankommen in Namibia – zwischen Geldautomaten und Giraffen
Gestartet in Frankfurt am Main, mit Zwischenstopp in Addis Abeba, landen wir endlich in Windhoek. Der Flughafen ist klein und überschaubar – aber genau das macht ihn angenehm. Nachdem wir unser Gepäck eingesammelt und die Einreiseformalitäten erledigt haben, steht unser erstes Ziel fest: Bargeld besorgen.
Unsere Erfahrung zeigt: In vielen Teilen Afrikas ist es sinnvoll, etwas Bargeld dabeizuhaben – für Trinkgelder oder spontane Stopps am Straßenrand. Zwar ist die Bargeldlose Zahlung an vielen Orten nichts ungewöhnliches, jedoch oftmals über Systeme die uns häufig unbekannt sind. Auch wenn man bereits in Deutschland Geld tauschen kann, ist der Kurs direkt am Geldautomaten im Zielland oft günstiger.
Am ATM dann die erste kleine Überraschung: Statt „NAD“ (Namibischer Dollar) zeigt der Automat „ZAR“ an – südafrikanischer Rand. Eine Verwirrung, die viele Namibia-Reisende kennen. Zum Glück kommt gerade unser Fahrer vorbei und bestätigt: In Namibia wird beides akzeptiert. Der Rand ist eins zu eins an den Namibischen Dollar gekoppelt (Stand April 2025) – du kannst also beruhigt abheben.
Mit frischem Bargeld in der Tasche starten wir direkt ins erste kleine Abenteuer: zur Voigtland Lodge, knapp 40 Minuten außerhalb von Windhoek. Hier fällt der Trubel der Stadt sofort ab – Natur, Ruhe, und… Giraffen.
Ein Stück Kuchen, eine Tasse Kaffee – und mittendrin eine Giraffe, die neugierig an deiner Schulter schnuppert. Die Lodge ist bekannt für diese besondere Begegnung, und trotzdem: Es fühlt sich ganz besonders an. Hast du schon mal eine Giraffe gefüttert? Wir bis dahin auch nicht.
Der Tierpfleger übernimmt nebenbei charmant die Rolle des Fotografen – ganz ohne Aufpreis, mit eurer Kamera oder dem Handy.
Unser Tipp: Bleibt ruhig 2–3 Nächte. Die Lodge eignet sich perfekt, um nach dem Flug runterzukommen, erste Tierbegegnungen zu genießen und euch in aller Ruhe auf Namibia einzustimmen – besonders bei gutem Wetter eine echte Wohlfühl-Oase.
Von Windhoek in die Kalahari – unser Start ins Abenteuer
Am nächsten Morgen ging es direkt weiter – keine Zeit zum Verschnaufen. Unser Fahrer brachte uns zurück nach Windhoek zur Autovermietung. Wir hatten uns vorab für Asco Car Hire entschieden – eine der größten Vermietungen Namibias, mit vielen positiven Bewertungen und Fokus auf Offroad-Fahrzeuge.
Unser Tipp: Achtet bei der Buchung eures Mietwagens unbedingt auf die Versicherungsbedingungen. In Namibia decken viele lokale Vollkasko-Angebote Schäden an Unterboden, Glas oder Reifen nicht ab – genau dort, wo es bei Schotterpisten schnell teuer werden kann. Wir schließen deshalb immer vorab eine separate Mietwagenversicherung in Deutschland ab. Das kostet je nach Dauer zwar 150–250 €, erspart aber im Ernstfall hohe Selbstbeteiligungen und viel Ärger.
Bei Asco wurden wir freundlich empfangen. Nach ein wenig Papierkram und einem kurzen Einführungsvideo zum sicheren Fahren in Namibia ging es ans Fahrzeug: ein Toyota Hilux mit Dachzelt und Allradantrieb. In der Halle erklärte man uns geduldig alle Details – von der Handhabung des Dachzelts bis hin zum richtigen Zuschalten der Differentialsperre.
Und dann hieß es: auf ins Getümmel!
Noch nie zuvor einen Rechtslenker gefahren – und direkt vom Hof der Autovermietung hinein in die Straßen von Windhoek. Ungewohnt, aber machbar. Wobei... Das Warnlicht für die Handbremse funktionierte nicht, was dazu führte, dass wir die ersten fünf Kilometer mit halb angezogener Bremse unterwegs waren. Auf dem Supermarktparkplatz roch man es dann auch. Zum Glück ist nichts weiter passiert.
Wichtig zu wissen:
Vor dem Start unbedingt eine Grundausstattung einkaufen. Besonders Wasser ist essenziell. Zwar bekommt ihr fast überall Trinkwasser, aber gerade in abgelegenen Unterkünften können die Preise hoch sein. Wir haben zu Beginn zehn 5-Liter-Kanister gekauft – damit waren wir erst einmal gut versorgt.
Frisch eingedeckt, ging es Richtung Bagatelle Kalahari Game Ranch am Rande der südlichen Kalahari. Die Strecke führte größtenteils über gut ausgebaute Asphaltstraßen, bevor wir kurz vor der Ankunft auf unsere erste Gravel Road abbogen – eine unbefestigte Schotterstraße. Noch voller Begeisterung filmten wir, wie der Staub hinter uns aufwirbelte... ohne zu ahnen, dass genau dieser Staub unser ständiger Begleiter für die kommenden tausenden Kilometer sein würde. Am Gate der Bagatelle Ranch staunten wir: ein großes Tor, aber keine Lodge in Sicht. In Namibia ist das normal – oft liegen die Lodges mehrere Kilometer hinter dem Haupteingang. In größeren Unterkünften werdet ihr am Tor empfangen, bei kleineren öffnet ihr es selbst. Nach ein paar Kilometern durch festgefahrenen Sand kamen wir schließlich an. Zum Glück hatten wir Allradantrieb – und rückblickend war dieser „erste Offroad-Abschnitt“ noch ein echtes Anfängerstück. Beim Check-in erhielten wir eine Karte und den Weg zu unserer Campsite. Anders als in Europa drängt man sich hier nicht Platz an Platz: Oft liegt der nächste Stellplatz viele Meter entfernt. Absolute Ruhe, Natur pur. Nachts nur das Knacken des Lagerfeuers und vielleicht ein paar Tiergeräusche.
Noch ein Tipp:
Wenn ihr plant, auf Campsites zu übernachten, kauft Holz am besten unterwegs an kleinen Straßenständen – oft günstiger als in den Lodges selbst (ca. 3–5 € pro Sack).
Also: Zelt aufbauen, Feuerholz stapeln, erste Mahlzeit unter dem weiten Himmel Afrikas genießen. Der perfekte Start in unser Namibia-Abenteuer.
Zwischen Felsenriesen und Sturmwind – unser nächstes Abenteuer
Am nächsten Tag ging es für uns weiter Richtung Süden – Ziel: der Giants Playground.
Diese faszinierenden Steinformationen wirken, als hätten Riesen die Felsen wie Spielzeug aufeinandergetürmt. Ein Ort, der wie eine Szene aus einer anderen Welt wirkt – besonders in den stillen Morgen- und Abendstunden ein echtes Highlight. Unsere Campsite lag direkt angrenzend – perfekt gelegen, um den Giants Playground ohne lange Anfahrten zu erkunden. Der Stellplatz und die sanitären Anlagen waren durchaus zufriedenstellend, funktional und sauber. Der Empfang hingegen fiel eher kühl und wenig herzlich aus – was uns aber nicht weiter störte. Schließlich wollten wir vor allem die Natur erleben. Die angebotene Fütterung eines in einem Gitterkäfig gehaltenen Geparden haben wir bewusst ausgelassen. Tiere in Gefangenschaft gehören für uns nicht zum Reiseerlebnis. Wir möchten euch ermutigen, hier achtsam zu sein und Erlebnisse zu wählen, die im Einklang mit Natur und Tierschutz stehen.
Zu unserer Überraschung hatten wir Ende August eine ungewöhnlich kalte Windfront erwischt. Alles, was nicht fest verzurrt war, wurde einfach weggeblasen. Ein gemütliches Lagerfeuer oder entspanntes Sitzen unter freiem Himmel? Leider kaum möglich. Zusätzlich hatte es Daniela erwischt: eine Erkältung zwang sie ins improvisierte „Dachzeltkrankenbett“. Und bei starkem Wind im Dachzelt braucht man schon einen sehr tiefen Schlaf, um die Naturgeräusche auszublenden.
Aber genau das macht ein echtes Abenteuer aus: Es ist nicht immer alles perfekt – und trotzdem (oder gerade deshalb) sind es die Geschichten, die bleiben.
Von Eis, Sorgen und Herzlichkeit – unsere Ankunft an den Fish River Canyons
Am nächsten Morgen erwartete uns die nächste Überraschung: Eis kratzen.
In der Nacht hatte es Minustemperaturen gegeben – Namibia zeigt eben auch im Winter seine Extreme. Doch im Auto wurde es schnell wieder warm, und wir freuten uns auf eine ganz besondere Etappe unserer Reise. Unsere Hochzeitsreise führte uns zur Fish River Lodge – einer der wenigen Unterkünfte mit direktem Blick in den spektakulären Canyon des Fish Rivers. Nicht die günstigste Wahl, aber für diesen Anlass wollten wir uns etwas Besonderes gönnen. Leider machte uns die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung: Danielas Erkältung wurde schlimmer, und mitten im Nirgendwo – ohne mobiles Internet und mit WLAN nur im Haupthaus – war die Situation nicht einfach. Unser Zeitplan war straff, und für den nächsten Tag war schon die nächste Etappe geplant.
Doch genau hier zeigte sich, was eine wirklich herausragende Unterkunft ausmacht. Als ich dem Team vor Ort unsere Situation erklärte, wurde nicht nur unkompliziert geholfen – sie machten daraus etwas Besonderes: Man brachte einen kleinen Tisch, zwei Stühle und deckte ein wunderschönes Abendessen direkt in unserem Chalet – mit Kerze und allem, was dazugehört. Keine Spur von Bürokratie, keine Extra-Kosten, nur echte Herzlichkeit.
Ein Moment, der bleibt – trotz Krankheit.
Auch an die kühlen Nächte hatten sie gedacht: Am Abend klopfte es an unserer Tür, und eine frische Wärmflasche wurde vorbeigebracht – ein kleines Detail, das in dieser Situation unglaublich viel bedeutete. Am nächsten Morgen ging es Daniela spürbar besser. Und so konnten wir unsere Reise wie geplant fortsetzen – mit der Gewissheit, dass echte Gastfreundschaft oft genau dann spürbar wird, wenn man sie am meisten braucht.
Unser Fazit:
Wenn ihr euch ein ganz besonderes Erlebnis am Fish River Canyon gönnen möchtet – die Fish River Lodge ist nicht nur wegen der spektakulären Lage eine absolute Empfehlung, sondern auch wegen des außergewöhnlichen Services, der von Herzen kommt.
Vom Wüstenwind zur Felsenkirche – unterwegs rund um Lüderitz
Weiter ging es für uns Richtung Klein-Aus Vista – eine größere Lodge, bei der man spürt, dass der Tourismus längst Einzug gehalten hat. Der Empfang war kühl und etwas distanziert, auch der Service eher routiniert als herzlich. Aber das sollte uns nicht weiter stören: Wir hatten wieder einen Stellplatz gebucht – weit abseits der eigentlichen Lodge-Anlage. Hier wurden wir von einem Platzwart freundlich in Empfang genommen, der uns herzlich begrüßte und gleich mit ein paar wertvollen Tipps versorgte. Er erklärte uns, dass es rund um Kolmanskop meist deutlich windstiller ist als direkt an der Küste von Lüderitz – was angesichts der offenen Atlantiklage auch Sinn ergibt. Voller Vorfreude machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg zu einem lange gehegten Wunschziel: Kolmanskop – die berühmte Geisterstadt in der Wüste.
Schon als Kind hatte ich diese verlassene Goldgräberstadt im Fernsehen gesehen – nun standen wir tatsächlich selbst davor. Entgegen der Hoffnung war es allerdings extrem windig. Feiner Sand wurde über das Gelände gepeitscht, drang in jede Ritze. Doch mit Mundschutz und Sonnenbrille wurde der Besuch zu einem echten Abenteuer. Der Eintritt kostet nur wenige Euro, und es gibt bewachte Parkplätze direkt auf dem Gelände – sicher und unkompliziert.
Nach unserem Besuch fuhren wir weiter nach Lüderitz, um Vorräte aufzufüllen. Am SuperSpar fiel uns sofort eine angespannte Stimmung auf. Viele Menschen, lange Schlangen an den Geldautomaten – und spürbare Blicke. Wie wir später erfuhren, kann es am Monatsende öfter zu solchen Situationen kommen, wenn Teile der Bevölkerung auf neue finanzielle Mittel warten. Arm und reich treffen hier manchmal direkt aufeinander – ein Aspekt, der zum Reisen dazugehört und den man respektvoll im Blick behalten sollte. Als wir parkten, wurden wir schnell von Jugendlichen umringt. Einer bot an, auf unser Auto aufzupassen – eine in Afrika übliche Praxis. Gegen ein kleines Trinkgeld (5 – 10 NAD) sorgen die selbsternannten Parkplatzwächter für etwas mehr Sicherheit. Doch dieses Mal war es anders: Eine zweite, aggressivere Gruppe tauchte auf, forderte Essen und bedrängte uns. Wir konzentrierten uns auf das Nötigste, erledigten unseren Einkauf und verließen zügig das Gelände. Unser Aufpasser gab uns mit einem Blick zu verstehen: „Besser schnell weg hier.“ Während wir unsere Sachen verstauten, versuchte einer der Jugendlichen, mir den Weg zu versperren und schlug ans Auto. In solchen Momenten hilft nur: Ruhe bewahren, einsteigen, Türen verriegeln – und sich langsam, aber bestimmt entfernen. Sicherheitshalber steuerten wir direkt die Felsenkirche von Lüderitz an – ein wunderschöner Ort mit grandioser Aussicht, an dem wir erst einmal durchatmen konnten. Solche Situationen sind selten, können aber überall auf der Welt passieren. Mit Achtsamkeit und etwas gesundem Menschenverstand bleibt das Erlebnis am Ende eine wichtige, wenn auch nachdenkliche Erinnerung.
Danach führte uns unser Weg weiter zum Diaz Point, einem kleinen Leuchtturm an der Küste. Hier gibt es ein kleines Café mit erstaunlich gutem Essen – perfekt für eine Pause, vor allem, wenn – wie bei uns – der Wind ebenfalls eine Pause einlegt. Mit etwas Glück kann man hier sogar Wale beobachten – ein Tipp, den wir gerne weitergeben.
Zurück auf unserer Campsite bei Klein-Aus Vista konnte selbst unser Platzwart kaum glauben, dass wir so einen windstillen Tag in Lüderitz erwischt hatten. Wir verbuchten es unter „Glück gehabt“.
Weite, Feuer und eine windige Nacht – unsere Zeit auf der Namtib Farm
Unsere Reise führte uns weiter zur Namtib Desert Lodge, mitten hinein in eine Landschaft, die selbst in Namibia ihresgleichen sucht: rote Dünen, zerklüftete Tirasberge und endlose Horizonte. Schon die Anfahrt war ein Erlebnis – Sandverwehungen könnten die Strecke anspruchsvoller machen, hatte man uns gewarnt. Doch an diesem Tag war der Weg gut zu bewältigen. Vielleicht waren wir inzwischen auch einfach schon so im Fahrgefühl angekommen, dass uns kleinere Herausforderungen kaum noch auffielen.
Die Namtib Farm wird von einem echten Urberliner geführt – bodenständig, ehrlich und ohne viel Schnickschnack. Gerade das macht ihren besonderen Charme aus: Statt Luxus erwartet euch hier echte Farmatmosphäre, eine herzliche Willkommenskultur und vor allem viel Raum für euch selbst. Wer die unendliche Weite sucht, wird hier fündig: Wir streiften stundenlang durch die Weiten der Landschaft und fanden einfach kein Ende. Perfekt für alle, die Natur erleben wollen, statt nur zu konsumieren. Ein kleines Highlight unserer Campsite war die gemütliche Grillhütte, die nicht nur zum Kochen, sondern vor allem als perfekter Windschutz diente. Nach den letzten stürmischen Nächten fühlte sich dieser einfache Unterstand wie purer Luxus an. Der Farminhaber erklärte uns mit einem Augenzwinkern, dass wir bei starkem Wind einfach unsere Schlafsäcke nehmen und in der Hütte auf dem Boden schlafen könnten. Daniela und ich sahen uns an – und waren uns schnell einig: noch war das eine Abenteuerstufe zu hoch für uns.
So verbrachten wir die Nacht wie gewohnt im Dachzelt. Ruhig war sie nicht – vermutlich hätte ich auch auf dem Boden kein Auge zugemacht. Zu präsent war die leise, irrationale Angst, mitten in der Nacht doch tierische Besucher zu bekommen. 😉 Aber genau diese kleinen Unsicherheiten, dieses sich Ausprobieren abseits der Komfortzone, machen eine Reise durch Namibia so besonders. Und wenn wir heute daran zurückdenken, dann spüren wir immer noch diese besondere Mischung aus Stille, Wind, Weite – und dem leisen Knistern von echtem Abenteuer.
Sand, Hitze und große Momente – auf dem Weg nach Sesriem und ins Deadvlei
Von der Namtib Farm aus freuten wir uns auf die nächste Etappe: Eine Fahrt durch die Naukluftberge, vorbei an den leuchtend roten Dünen der Namib – eine der landschaftlich beeindruckendsten Strecken des Landes. Doch es dauerte keine halbe Stunde, da war die Fahrt jäh vorbei. Die Straße wurde zunehmend sandiger, und wir entschieden uns, ein Stück am Rand auszuweichen. An einer scheinbar sicheren Stelle wollten wir zurück auf die Piste – mit dem Ergebnis, dass wir immer langsamer wurden, bis schließlich gar nichts mehr ging. Der Toyota grub sich tief in den Sand, jeder Versuch, uns herauszufahren, machte es nur schlimmer. Also: Maschinenstopp.
Ein kurzer Blick genügte – wir steckten richtig fest. Jetzt galt es, strukturiert zu handeln: 4x4 zuschalten, Differenzialsperre rein, Luftdruck aus den Reifen halbieren, und den Toyota in den „Low Range“-Modus setzen.
Es war die letzte Chance – ein weiterer Fehler, und der Unterboden würde aufliegen.
Vorsichtig, ohne hektische Lenkbewegungen, schaufelte sich unser Hilux schließlich aus dem Sand. Gerade noch rechtzeitig erreichten wir wieder eine normale Gravel Road. Und als ob es zur Demut gehörte, rollte ein junges Pärchen im Golf (!) locker an uns vorbei – offensichtlich war es weniger das Auto als der Fahrer, der heute eine kleine Lehrstunde bekam. 😉
Unser Tipp: Ein eigener Kompressor im Fahrzeug ist Gold wert. An sandigen Passagen Luft ablassen, danach wieder aufpumpen – das schützt nicht nur das Auto, sondern auch die Nerven.
Zurück auf der Straße ging es weiter Richtung Sesriem. Unser Stellplatz befand sich im NWR Camp – offiziell im Nationalpark, in Wirklichkeit aber direkt am Eingangstor. Das mindert das Erlebnis nicht, hat aber Einfluss auf die Erwartungen: Die Stellplätze sind hier deutlich enger beieinander, Platzsparen ist die Devise.
Warum lohnt es sich trotzdem, hier zu übernachten?
Man darf morgens früher in den Park (weil man ja schon drinnen ist) – und wer den Sonnenaufgang von einer Düne erleben will, sollte sich diese Möglichkeit nicht entgehen lassen. Andernfalls dürft ihr erst bei Sonnenaufgang in den Park und dann ist das Beste schon vorbei. Wir entschieden uns am nächsten Tag, entspannt zu bleiben. Während die meisten noch in der Dunkelheit aufbrachen, genossen wir unser Frühstück in vollkommener Stille – umgeben von endloser Landschaft. Erst später machten wir uns auf den Weg ins Deadvlei. Über gut ausgebaute Straßen ging es vorbei an den ersten majestätischen Dünen – auch an der berühmten Düne 45, die wir uns für den Rückweg aufheben wollten. Wir fragten uns schon eine ganze Weile, wann wohl der berüchtigte 4x4-Abschnitt zum Sossusvlei beginnen würde. Dann, ganz plötzlich: eine kleine Ansammlung von Parkbänken, ein paar parkende Autos, andere, die einfach weiterfuhren. War das schon der Moment, an dem man besser vorbereitet sein sollte? Wir hielten kurz an, ließen den Blick schweifen – und entdeckten schließlich ein unscheinbares Schild am Straßenrand. Daneben stand ein alter Traktor mit Anhänger, das offizielle Shuttle für alle, die sich den sandigen Abschnitt nicht selbst zutrauten.
Jetzt wurde es ernst: Luft ablassen, Allrad und Differenzialsperre rein, einen Moment sammeln. Der Sand lag vor uns – weich, endlos, herausfordernd. Doch mit ruhigem Gasfuß und konzentrierter Gelassenheit schoben wir uns Meter für Meter vorwärts. Nur ein paar Minuten später standen wir auf dem Parkplatz am Ende der Strecke – ohne stecken geblieben zu sein. Und selbst wenn: Genug andere Fahrzeuge wären unterwegs gewesen, um im Notfall zu helfen.
Zu Fuß ging es weiter Richtung Deadvlei – eine völlig andere Welt. Trotz früher Stunde brannte die Sonne, der Sand forderte jeden Schritt heraus. Aber dann, hinter einer letzten Kuppe, lag es vor uns: Ein fast surreal wirkendes Tal aus weißem Tonboden, durchzogen von jahrhundertealten, toten Kameldornbäumen, umrahmt von leuchtenden Dünen.
Ein Ort, der auf Bildern beeindruckt – und in echt überwältigt.
Trotz einiger Influencer-Shootings fanden wir genug Raum, um die Magie des Moments für uns zu genießen. Wer noch Kraft hatte (und keine allzu große Höhenangst), wagte den Aufstieg auf die höchste Düne der Gegend: Big Daddy – rund 380 Meter hoch. Der schmale Grat aus weichem Sand führt steil bergauf, rechts und links fällt der Hang ab. Und ja – auch wenn der Sand jeden Sturz abfedern würde, ein mulmiges Gefühl bleibt. Aber oben angekommen, belohnt ein atemberaubender Blick über die unendliche Weite der Namib jede Anstrengung.
Der Rückweg durch die 4x4-Passage wurde fast schon zum Vergnügen – freie Fahrt, das Motorengeräusch im Ohr, Staubfahne im Rückspiegel. Anschließend legten wir noch einen Stopp an Düne 45 ein. Hier wird erst richtig deutlich, wie gewaltig diese Sandberge sind – besonders, wenn ein Auto im Schatten der Düne fast verschwindet.
Zurück auf dem Campground, ließen wir den Tag bei einem kühlen Getränk ausklingen. Viel Zeit zum Verschnaufen blieb nicht – am nächsten Morgen wartete schon das nächste große Highlight auf uns: eine Ballonfahrt über die Dünen. Ein Erlebnis, das wir nie vergessen sollten – in jeglicher Hinsicht.
Zwischen Enttäuschung, Erholung und echten Abenteuern – von der Ballonfahrt bis Swakopmund
Für die Ballonfahrt hatten wir uns bewusst für einen Start von Solitaire entschieden, nicht von Sesriem. Hier, so hofften wir, würde es weniger touristisch und dafür umso besonderer werden. Da der Aufstieg vor Sonnenaufgang geplant war, hieß es früh aufbrechen – viel früher, als eigentlich erlaubt. Nachts zu fahren ist bei den meisten Autovermietungen streng verboten. Trotzdem: Wir schätzten das Risiko für uns als vertretbar ein. Was wir aber unterschätzten: Der Park öffnete offiziell erst mit Sonnenaufgang. Der Ranger am Tor wollte uns zunächst unter keinen Umständen passieren lassen. Erst nach viel Überzeugungsarbeit und nachdem er unser Problem wirklich verstanden hatte, öffnete er schließlich die Schranke. Eine Stunde Fahrt lag nun vor uns – auf schlechten Straßen, im Dunkeln, unter Zeitdruck. Kurz vor knapp erreichten wir Solitaire: zehn Minuten vor Abfahrt. Alles ruhig, keine Menschen, keine Ballons in Sicht. Waren wir zu spät? Hatte man uns vergessen?
Wir warteten geduldig, sahen langsam den Tag anbrechen. Mit der aufgehenden Sonne stieg auch die Unsicherheit. Uhrzeit und Ort stimmten – aber niemand war da. Man hatte uns schlichtweg vergessen mitzuteilen, dass der Ballon wetterbedingt nicht aufsteigen kann. Die Enttäuschung war riesig. Erst ein Kaffee in der kleinen Bäckerei brachte ein wenig Trost. Schließlich schrieben wir dem Veranstalter eine E-Mail und entschieden uns, weiter nach Swakopmund zu fahren. Geplant hatten wir vier bis fünf Stunden Fahrzeit – geworden sind es fast neun Stunden auf sehr schlechten Pisten. Die Straßenverhältnisse waren verheerend: Wasserkanister zerplatzten, Sonnencreme lief aus, die Rucksäcke flogen durch die Kabine. Nach dieser Nachtfahrt und dieser Tortur kamen wir in Swakopmund völlig übermüdet, durchgeschwitzt und erschöpft an.
Unser Ziel: Meike’s Guesthouse.
Von außen ein einfaches, gelb gestrichenes Gebäude, geschützt hinter einer Mauer, mitten im Stadtkern von Swakopmund. In der Umgebung wirkte alles eher unscheinbar – doch schon beim Aussteigen spürten wir, dass hinter dieser Mauer etwas Besonderes auf uns wartete. Noch völlig übermüdet, staubig und zerschlagen von der langen Fahrt standen wir vor der Tür. Wir klingelten – und dann öffnete Meike persönlich. Ein herzliches Lächeln, eine warme Stimme – auf Deutsch. Nach Tagen voller Staub, Anstrengung und englischer Kommunikation fühlte sich allein diese Vertrautheit wie ein kleines Geschenk an. Wir erzählten Meike kurz unsere Geschichte. Wie wir die Nacht auf holprigen Pisten verbracht hatten, wie die Ballonfahrt ins Wasser gefallen war, wie erschöpft wir von den letzten 9 Stunden waren. Sie hörte geduldig zu, ohne Eile, mit offenem Herzen – so, als wären wir alte Bekannte, die heimgekommen waren. Obwohl wir viel zu früh dran waren, ließ sie alles stehen und liegen, um uns sofort ein Zimmer zu organisieren. Und dieses Gefühl, willkommen zu sein – nicht als „Gast“, sondern als Mensch – war Balsam für unsere Seele. Wir bekamen frische Handtücher, ein liebevoll hergerichtetes Zimmer – freundlich, gemütlich, einfach zum Durchatmen. Eine heiße Dusche spülte den Staub der letzten Tage weg. Frische Kleidung, endlich wieder das Gefühl, sich wirklich sauber zu fühlen. Und als wäre das alles noch nicht genug, durften wir auch unsere Wäsche zum Waschen abgeben – etwas, das nach solchen Tagen so viel mehr bedeutet als bloßer Komfort. Während wir auf der kleinen Terrasse vor unserem Eingang saßen, die Sonne im Gesicht, eine leichte Brise vom Atlantik in der Luft, spürten wir zum ersten Mal seit wir in Sesriem gestartet waren: Alles ist gut. Meike’s Guesthouse war nicht nur eine Unterkunft. Es war für diesen Moment ein kleines Zuhause – ein Ort zum Ankommen, Aufatmen, Kraftschöpfen.
Nach kurzer Erholung machten wir einen Spaziergang durch Swakopmund: deutsche Kolonialgeschichte trifft auf Themenpark-Atmosphäre. Ein Brauhaus, eine Adler-Apotheke, vertraute Namen in ungewohnter Umgebung – ein seltsames Gefühl, so weit von zuhause entfernt. Am Abend wartete dann ein echtes Highlight: Dinner im The Tug, direkt an der Jetty Bridge, mit Blick auf die mächtige Brandung des Südatlantiks. Frischer Fisch, ein kaltes Getränk, Sonnenuntergang über dem Atlantik am Fensterplatz – ein perfektes Willkommensgeschenk. Zurück im Guesthouse fielen wir selig ins Bett. Am nächsten Morgen empfing uns ein kleines, liebevolles Frühstücksbuffet. Frisch gekochte Eier, Kaffee, warme Luft aus dem kleinen Ofen – eher wie ein Sonntagmorgen bei Mutti als ein anonymes Hotelbuffet.
Nach dem Frühstück ging es schon weiter zum nächsten Abenteuer: Kanutour mit Robben in Walvis Bay.
Zunächst wurden wir eingesammelt und am Strand entlang zur Bucht gefahren – eine holprige Fahrt durch den Sand, aber der Aufwand lohnte sich. Mitten unter hunderten Robben paddelten wir am Ufer entlang. Manche Robben waren so neugierig, dass sie versuchten, ins Kanu zu klettern – niedlich, aber Vorsicht: Ihre Zähne sind so spitz, wie ihre Augen groß sind.
Nach einer kurzen Pause zurück im Guesthouse – zum Aufwärmen und Durchatmen – wartete die nächste Herausforderung: Quadfahren durch die Dünen. Nur wir zwei, mit Guide, ohne fremde Gruppe. Daniela war anfangs nervös, schließlich hatte sie noch nie ein Quad gefahren. Aber nach kurzer Einweisung sausten wir durch die Sandberge, als hätten wir nie etwas anderes gemacht. Zwischendrin blieb Zeit für Erinnerungsfotos – Adrenalin, Freude, Wüstensand und breite Grinsen inklusive.
Den Abend ließen wir urig ausklingen: Abendessen im Brauhaus, mit deftiger Kost und Heimatgefühlen – tausende Kilometer von zuhause entfernt und trotzdem ein bisschen wie daheim.
Tipp:
Wenn ihr Meike’s Guesthouse selbst erleben wollt, gibt’s für euch mit dem Rabattcode „Adventuro10“ 10 % Preisnachlass. Ein Ort, der nicht nur Unterkunft bietet, sondern echte Herzlichkeit.
Swakopmund – Tor zu echten Abenteuern
Swakopmund ist nicht nur ein charmanter Küstenort – es ist auch das perfekte Sprungbrett für unvergessliche Erlebnisse. Neben Quad- und Kanufahren ein Muss: Sandwich Harbour:
Es gibt Orte, die wirken fast zu dramatisch, um echt zu sein – Sandwich Harbour ist so einer. An der Küste Namibias trifft die älteste Wüste der Welt auf den Atlantik. Und nicht einfach irgendwo, sondern in einer Kulisse, die wie aus einer anderen Welt wirkt: gigantische Sanddünen, die direkt ins Meer zu stürzen scheinen, begleitet vom Rauschen der Wellen und einem Licht, das sich mit jeder Stunde verändert. Wer mit M.A.D Travels and Tours unterwegs ist, bekommt mehr als nur eine Fahrt dorthin. Die Tour startet in Swakopmund – allein die Fahrt entlang der Küste bis nach Walvis Bay ist voller kleiner Geschichten und spannender Eindrücke. In der Lagune von Walvis Bay sammeln sich Flamingos, Pelikane und andere Zugvögel – ein stiller, fast meditativer Zwischenstopp, bevor es in den Sand geht.
Und dann beginnt das Abenteuer: Mit geübtem Blick navigieren die Guides durch den Dünengürtel, abseits der bekannten Spuren. Hier wird’s wild, eindrucksvoll und still zugleich. Die Farben des Sandes, das Spiel mit dem Licht und die sich ständig wandelnde Landschaft wirken fast wie eine eigene Sprache – man muss sie nicht verstehen, um sie zu fühlen. Sandwich Harbour selbst ist ein Ort, der Gänsehaut macht – auf die gute Weise. Die Dimensionen, das Zusammenspiel von Naturgewalten, die Abgeschiedenheit. Und dann mitten in dieser Kulisse: ein liebevoll vorbereitetes Picknick in den Dünen. Kein übertriebener Luxus, sondern genau richtig – mit gutem Essen, kühlen Getränken und Zeit, um einfach mal nichts zu tun außer zu schauen, zu staunen, zu atmen.
Diese Tour bleibt nicht an der Oberfläche. Sie verbindet echtes Wissen über die Region mit Respekt für die Natur, einem feinen Gespür für besondere Momente – und der Fähigkeit, einem das Gefühl zu geben, etwas erlebt zu haben, das lange nachwirkt. Wir sind froh, nicht nur ein tolles Erlebnis präsentieren zu dürfen, sondern auch einen tollen Partner vorstellen zu können. Und natürlich könnt ihr davon auch profitieren, denn Michael (Gründer von M.A.D Travels and Tours) gewährt unseren Kunden einen exklusiven Rabatt von 10%.
Doch Swakopmund hat noch mehr zu bieten.
Manchmal liegt das Besondere nicht in der Ferne, sondern in der Tiefe – in der Geschichte, die der Boden erzählt, in der Stille einer verlassenen Mine oder in den Farben eines unscheinbaren Steins, der im Sonnenlicht plötzlich aufleuchtet. Wir freuen uns, hier von einem ganz besonderen Abenteuer berichten zu dürfen. Wer sich mit Kallisto Tours & Services auf den Weg in die karge Schönheit des Rössingbergs macht, erlebt genau das.
Die Fahrt führt nordöstlich aus Swakopmund hinaus, hinein in eine Landschaft, die auf den ersten Blick rau und schroff wirkt – und genau darin liegt ihr Reiz. Der Rössingberg erhebt sich wie ein stiller Riese inmitten der Namib. Seine Hänge sind mit kantigen Doleritbrocken übersät, die aussehen, als hätte ein Riese sie achtlos verstreut. Während die Strecke den Berg umrundet, wechselt das Licht ständig – mal wirkt alles grau und trocken, im nächsten Moment schimmern die Steine rotbraun, violett oder tiefschwarz. Ein erster Halt führt zu einer stillgelegten Aragonitmine. Was wie ein Hauch von Vergangenheit aussieht, entpuppt sich als kleine Schatzkammer: Zwischen Geröll und alten Gesteinsschichten blitzen vereinzelt weiße und durchscheinende Calcium-Drusen auf. Es sind diese kleinen Details, die die Fantasie anregen – was hier wohl einmal geschürft, gesucht, gehofft wurde? Später geht es weiter zu einer ehemaligen Rosenquarzmine. Zwischen den Resten des alten Betriebs entdecken sich zartrosa Kristalle, eingewachsen in dunkles Gestein. Wer genau hinschaut, findet hier auch Holzchalcedon – ein faszinierendes Material, das aussieht wie versteinertes Holz, aber von Chalcedon durchzogen ist. Manganblumen und Blutjaspis ergänzen das geologische Farbenspiel – Natur in ihrer kreativsten Form. Und dann ist da noch die stille, widerstandsfähige Flora der Namib: bizarre, fast außerirdisch wirkende Pflanzen wie die „Buschmannskerze“, die sich kerzengerade aus dem Geröll schiebt, oder die Euphorbia virosa, deren Giftpflanzenstatus nicht ahnen lässt, wie kunstvoll sie sich der Trockenheit angepasst hat. Die zarten Flechten, die sich über Steine legen wie mit feinem Pinsel aufgetragen, sind ein stiller Hinweis auf das Leben, das hier – trotz aller Härte – tief verwurzelt ist.
Am späten Nachmittag geht es zurück nach Swakopmund – mit Sand in den Schuhen, Sonne im Gesicht und dem Gefühl, eine Seite der Namib kennengelernt zu haben, die leiser, geerdeter und vielleicht sogar berührender ist als viele spektakulärere Ziele. Dieser Ausflug, verfügbar als Halb- oder Ganztagstour, ist so besonders wie einzigartig. Natürlich will man zur Spitzkoppe, natürlich versucht jeder die Big 5 of Africa zu sehen, aber wenige achten auf diese Details. Selbst als Nicht-Geologen oder gerade deshalb, ist dieses Erlebnis so spannend.
Wir kennen niemanden, der noch so eine Tour bisher gemacht hat oder jemand der sie in diesem Umfang anbieten würde. Wenn ihr wirklich einzigartige Erlebnisse mit nach Hause nehmen wollt, können wir euch dieses besondere Erlebnis nur ans Herz legen – und natürlich bekommt ihr auch hier einen exklusiven Rabatt. Meldet euch einfach bei uns oder folgt uns auf Instagram.
Abschied von Meike & Klaus – und auf ins nächste Abenteuer: Spitzkoppe
Nach zwei Nächten voller Herzlichkeit und Wohlfühlmomente hieß es schweren Herzens Abschied nehmen von Meike’s Guesthouse. Nicht ganz ohne ein paar Tränen, denn selten hatten wir uns auf Reisen so willkommen, so zuhause gefühlt wie hier. Für uns war dieser Aufenthalt definitiv eines der stillen Highlights unserer Reise.
Doch das nächste Kapitel wartete bereits. Bevor es losging, deckten wir uns noch schnell mit Vorräten ein und verstauten alles sorgfältig im Wagen. Immerhin: Diesmal lag nur eine kurze Etappe von etwa zwei Stunden vor uns – eine willkommene Erleichterung nach den langen Fahrten der letzten Tage. Unser Ziel: das Spitzkoppe Rest Camp, direkt am Fuß des berühmten Inselbergs, der mit seinen 1728 Metern Höhe als eines der Wahrzeichen Namibias gilt. Schon auf der Fahrt sahen wir die markante Silhouette der Spitzkoppe am Horizont auftauchen – ein imposanter Anblick, der Vorfreude und ein bisschen Ehrfurcht aufkommen ließ. Angekommen, machte das Camp zunächst einen unscheinbaren, fast gewöhnlichen Eindruck. Der Empfang war schroff, die Hinweise, langsam zu fahren, hingen an jedem zweiten Pfosten. Nichts davon störte uns weiter – wir freuten uns darauf, die Natur zu erleben. Wie immer wollten wir erst einmal den perfekten Stellplatz finden. Nach ein paar Runden durch das weite Gelände, in dem die Plätze angenehm verstreut liegen, suchten wir uns ein ruhiges Fleckchen. Dann folgte unser üblicher Check: Sanitäre Anlagen. Hier traf uns die Realität etwas härter: Die Toiletten bestanden aus einfachen Wellblechhütten mit Kunststoffsitzen über einem Loch im Boden. Kaum hatten wir die Hütte betreten, stieg uns eine Wolke aus Fliegen entgegen – ein Anblick (und Geruch), der uns schnell klar machte: Das hier war keine Option. Gut, dass wir vorbereitet waren: Schaufel raus, einen schönen Strauch gesucht – und selbst für eine passende Toilette gesorgt. Eine neue Erfahrung, sicher. Aber auch das gehört zu einem echten Abenteuer dazu. Nach dieser kleinen Improvisation machten wir uns zu Fuß auf Erkundungstour. Wer möchte, kann hier geführte Wanderungen buchen. Uns reichte es an diesem Tag, uns von einem freundlichen Einheimischen gegen ein kleines Trinkgeld die faszinierenden Höhlenmalereien zeigen zu lassen. Ein kurzer, authentischer Einblick in die jahrtausendealte Geschichte dieses Ortes.
Natürlich durfte auch ein Abstecher zur berühmten "Bridge" nicht fehlen – einer natürlichen Felsformation, die wie eine steinerne Brücke über die Landschaft ragt und ein beliebter Fotospot zum Sonnenauf- oder Sonnenuntergang ist. Doch statt uns in die Reihe der Fotografierenden einzureihen, suchten wir uns einen stillen Platz abseits der bekannten Wege. Und wurden fündig: Ein einsamer Felsen, eine weite Aussicht, ein Sonnenuntergang, der den Himmel in warme Orange- und Rosatöne tauchte – ganz für uns allein. Ein Moment, der zeigte: Manchmal sind die stillen Plätze die schönsten.
Unser Fazit zur Spitzkoppe:
Ja, es ist ein beeindruckender Ort – und doch fanden wir, dass sich die Felsformationen stark ähneln mit dem, was wir unterwegs sonst schon gesehen hatten. Wer wenig Zeit hat, kann die Spitzkoppe unserer Meinung nach guten Gewissens überspringen. Wer Zeit und Muße hat, findet hier aber eine wunderschöne Kulisse für einen ruhigen Nachmittag und ein besonderes Lichtspiel bei Sonnenuntergang.
Am nächsten Morgen hieß es dann: ein letztes Mal unser kleines improvisiertes Naturklo benutzen.
Wichtig: Toilettenpapier immer in den Mülleimer – und die Erde wieder ordentlich über die Hinterlassenschaften schippen.
Und dann: Aufbruch – bereit für neue Abenteuer, neue Wege und neue Geschichten.
Zwischen Felsen, Feuer und Wüstenelefanten – unser Abenteuer bei Twyfelfontein
Unser Weg führte uns weiter Richtung Twyfelfontein, einer der schönsten Regionen im Damaraland – bekannt für endlose Weiten, versteckte Felszeichnungen und die seltenen Wüstenelefanten.
Unsere Unterkunft: die Mowani Campsite – eine kleine Oase zwischen gewaltigen Felsen.
Hier verstecken sich die einzelnen Stellplätze geschickt in der Landschaft, sodass jeder Platz für sich ein kleines Paradies inmitten der Natur ist. Ein atemberaubender Blick auf die endlose Ebene, der schon beim ersten Aussteigen den Atem stocken lässt.
Die Dusche? Ein kleines Abenteuer für sich. Das Warmwasser wird hier noch traditionell über dem Feuer erhitzt – direkt unter dem Wasserspeicher. Wer sofort heiß duschen möchte, muss erst einmal selbst Holz suchen und ein kleines Feuer entfachen.
Und wenn ihr keins dabeihabt oder vorfindet: keine Sorge.
Am nächsten Morgen werdet ihr mit warmen Wasser begrüßt – denn noch bevor ihr erwacht, hat jemand vom Camp für euch das Feuer unter dem Wasserspeicher entfacht. Ein leiser Luxus in einer Umgebung, die rau und wunderschön zugleich ist.
Direkt bei unserer Ankunft fragten wir den Pförtner nach einer Möglichkeit, an einer Safari zu den Wüstenelefanten teilzunehmen. Sein Funkgerät lief heiß, und nur wenige Minuten später hatten wir zwei Plätze sicher. Treffpunkt: wenige Kilometer entfernt – kein Problem für Selbstfahrer wie uns. Am Safari-Fahrzeug angekommen – ein robuster Toyota Land Cruiser Pickup mit offenen Sitzplätzen – wurden wir freundlich begrüßt. Die Sonne stand noch hoch, doch wir spürten schnell: Sobald der Fahrtwind einsetzt und die Sonne sinkt, wird es empfindlich kalt.
Tipp: Zieht euch wirklich warm an, auch wenn es tagsüber noch 25 Grad hat. Gerade abends kann es in der offenen Wüste richtig frisch werden.
Auch auf etwas anderen Schutz sollte man vorbereitet sein: In der offenen Wüste fliegt der Sand nur so um die Ohren. Ein Tuch für Mund und Nase, Sonnenbrille für die Augen – und Sonnenschutz trotz kühler Luft – sind Pflicht.
Unser Guide war ein echtes Original: in dieser Gegend geboren, aufgewachsen und mit der Natur tief verbunden. Er erzählte uns, was die Wüstenelefanten so besonders macht:
Breitere Füße, um im Sand nicht einzusinken, ein deutlich geringerer Wasserbedarf und ein unglaublicher Instinkt, wo selbst in der scheinbar lebensfeindlichen Landschaft noch Nahrung und Wasser zu finden ist.
Zunächst fuhren wir noch auf erkennbaren Pisten – doch schon bald verließen wir jegliche Wege. Mit sicherer Hand lenkte unser Fahrer den Wagen querfeldein durch das unwegsame Gelände. Hier wären wir alleine niemals hingefahren – und vermutlich hätten wir die Elefanten auch nie gefunden. Doch unser Guide wusste genau, wohin er musste.
Und nach kurzer Zeit sahen wir sie: Die ersten Tiere tauchten wie aus dem Nichts auf, majestätisch und ruhig, zwischen Sand, Felsen und vereinzelten Büschen.
Wir haben auf unseren Reisen schon viele Elefanten gesehen – aber diese Begegnung war anders. Die Weite, das Licht, die Stille – und die Gelassenheit dieser Tiere in einer der unwirtlichsten Regionen der Erde machten diese Momente zu etwas ganz Besonderem. Wir verbrachten viel Zeit bei den Tieren, beobachteten sie in aller Ruhe – und doch fiel der Abschied schwer.
Durchgefroren, aber überglücklich saßen wir später an unserem kleinen Feuer, den Abendhimmel über uns, und ließen das Erlebte nochmal Revue passieren.
Unsere Safari haben wir übrigens mit der Twyfelfontein Elephant Campsite gemacht. Wenn ihr dieses besondere Erlebnis selbst erleben wollt, haben wir noch etwas für euch: Mit unserem Gutscheincode bekommt ihr 10 % Rabatt auf eure Safari und nicht nur das. Wenn ihr nicht erst zum Treffpunkt fahren wollt, könnt ihr auch die direkt angrenzende Campsite nutzen und bekommt mit uns nochmals 10%. Schreibt uns einfach eine kurze Nachricht – wir freuen uns, dieses Abenteuer mit euch teilen zu können.
Eine Fahrt durch das schöne Damaraland – zwischen Weite, Reflexion und Vorfreude
Bevor wir in das nächste große Abenteuer unserer Reise starteten – den Etosha Nationalpark – führte unser Weg uns zunächst durch das beeindruckende Damaraland. Eine Landschaft, die weit und rau zugleich ist: sandfarbene Ebenen, gewaltige Tafelberge am Horizont und immer wieder die stille Schönheit unberührter Natur. Unterwegs bot sich die Möglichkeit, eines der traditionellen Himba-Dörfer zu besuchen – eine Begegnung, die für viele Reisende ein Highlight darstellt. Doch für uns war es ein Moment des Innehaltens. Auf der einen Seite wissen wir: Der Tourismus bietet diesen alten Kulturen wichtige Einnahmequellen. Auf der anderen Seite fühlte es sich für uns – gerade als Deutsche mit historischer Verantwortung – immer ein wenig befremdlich an, fremde Menschen und ihre Lebensweise zu "besichtigen". Wir wollen das gar nicht bewerten, nur teilen: Für uns ist es oft ein schmaler Grat zwischen Respekt und Unbehagen.
Vielleicht war es an diesem Tag aber auch einfach die Müdigkeit, die in unseren Knochen steckte. Nach vielen intensiven Erlebnissen und langen Fahrten entschieden wir, den kulturellen Stopp auszulassen und direkt zur Grootberg Lodge weiterzufahren – unserem nächsten Übernachtungsplatz. Dort, auf einem einfachen, aber wunderschönen Stellplatz mit Blick auf die endlose Landschaft, ließen wir die Seele baumeln. Die Sonne tauchte die umliegenden Hügel in ein warmes Gold, ein kühles Getränk in der Hand, der Staub der Straßen lag hinter uns.
Es war einer dieser Momente auf Reisen, die nicht laut oder spektakulär sind – aber genau deshalb so wertvoll: Ankommen, atmen, genießen. Wir wussten, dass die nächsten Tage aufregend werden würden. Etosha wartete auf uns – mit seiner ganzen Fülle an Tieren, Eindrücken und Erlebnissen. Doch an diesem Abend war es einfach nur das Hier und Jetzt, das zählte.
Aufbruch ins Herz der Wildnis – unser Start im Etosha Nationalpark
Am Galton Gate, einem der westlichen Zugänge zum Etosha Nationalpark, wurden wir freundlich, aber bestimmt empfangen. Ein Wachmann kam an unser Fenster, stellte die üblichen Fragen:
„Haben Sie lebende Tiere an Bord?“
„Haben Sie Waffen dabei?“
„Führen Sie eine Drohne mit sich?“
Ein kurzer Moment des Schmunzelns – wer bringt schon Tiere oder Waffen in einen Nationalpark? Aber bei Drohnen sieht es anders aus: Sie gehören heute für viele Reisende fast zur Standardausrüstung. Nicht nur hier – und das völlig zurecht – sind sie streng verboten. Zum Schutz der Tiere, zur Wahrung der Stille. Unser Tipp: Lasst Drohnen bei einer Namibia-Reise am besten gleich zuhause.
Nach diesem kurzen Check wurden wir auf den Parkplatz gewunken. Hier hieß es: Papierkram erledigen und Eintritt zahlen. Tipp: Bezahlt euren Eintritt direkt für die komplette geplante Aufenthaltsdauer – auch, wenn ihr Lodges oder Campsites innerhalb des Parks wechselt. Die Tage müssen nicht zusammenhängen. Und: Der Eintritt gilt jeweils für 24 Stunden, nicht bis zur Schließung des Parks.
Besonders wichtig: Wer den Park an einem anderen Gate verlässt als er hineingefahren ist (so wie wir, vom Galton zum Lindequist Gate), sollte nach Möglichkeit alles im Voraus bezahlen. Nachzahlen an einem anderen Ausgang ist nicht immer möglich – und Umkehren möchte hier keiner freiwillig. Zwar kann man nach unseren Informationen auch in manchen Unterkünften seinen Aufenthalt verlängern und wir hatten gehört, dass es eine Kulanzzeit von zwei Stunden gibt, falls man seine 24 Stunden leicht überschreitet. Aber ehrlich gesagt: Wir wollten es nicht darauf ankommen lassen.
Dann war es endlich soweit: Die Schranke öffnete sich – und wir rollten hinein, ins Abenteuer.
Keine zwei Minuten später standen wir wieder still: Eine riesige Herde Zebras blockierte die Straße. In der Ferne flimmerte die Hitze über dem staubigen Boden, die Sonne brannte vom Himmel – und für einen Moment fühlte sich alles an, als wären wir mitten in einer Naturdokumentation. Etosha ist gut organisiert: Straßen sind überraschend gut ausgeschildert, Wasserlöcher und Campsites leicht zu finden.
Unser erstes Ziel war das Olifantsrus Camp – eines der NWR-Camps im Park. Wer Luxus sucht, ist hier falsch. Aber wer einen echten Zugang zur Tierwelt sucht, ist genau richtig.
Über hohe Holzstege gelangt man zu Aussichtspunkten, die direkt an einem Wasserloch enden. Hier ist keine laute Safari-Action angesagt – hier herrscht fast heilige Stille. Man bewegt sich langsam, flüstert, sitzt einfach nur da und staunt. Tag und Nacht ist der Zugang offen – und alleine dafür lohnen sich die Campsites im Etosha.
Unser Tipp: Bleibt auch mal am Wasserloch. Hier spielt sich das wahre Leben ab. Tagsüber und in den frühen Morgenstunden sammeln sich Zebras, Oryx, Springböcke und Giraffen – in der Trockenzeit oft zu Hunderten.
Am Abend, zurück an unserem kleinen Feuer, ließen wir die Eindrücke Revue passieren. So viele Tiere hatten wir schon gesehen – Antilopenarten, Zebras, noch mehr Zebras, ein paar Giraffen. Und doch stellten wir uns die Frage: Braucht es eine geführte Safari? Bisher fehlte uns noch die große Begegnung, das ganz Besondere. Elefanten hatten wir gesehen – am Wasserloch, aus sicherer Entfernung – aber in freier Wildbahn, ohne Barriere, ohne Plattform? Noch nicht.
Doch es war auch erst unser erster Tag im Etosha. Morgen würde ein neuer Tag anbrechen – und mit ihm vielleicht das, worauf wir insgeheim hofften.
Weiter durch den Etosha – auf der Suche nach dem Besonderen
Unser Weg führte uns weiter in Richtung Okaukuejo Resort – aber natürlich nicht, ohne unterwegs jedes erreichbare Wasserloch anzufahren. Die Bilder, die sich dort boten, waren immer wieder atemberaubend: Antilopenherden in der aufgehenden Sonne, Zebras, die sich im flimmernden Licht fast mit dem staubigen Boden vermischten. Und doch, nach dem fünftausendsten Springbock und dem dreitausendsten Zebra, wurde die Sehnsucht nach anderen Tieren größer. Wer sich einmal bewusst macht, wie groß der Etosha Nationalpark tatsächlich ist – rund 22.270 Quadratkilometer, eine Fläche vergleichbar mit ganz Israel – der versteht schnell:
Einfach drauflos fahren und hoffen, ein Löwenrudel zu finden, ist ungefähr so wahrscheinlich wie ein Lottogewinn. Viele Tiere meiden die ausgeschilderten Wasserstellen, vor allem die Großkatzen. Und in der Nacht, wenn viele Tiere überhaupt erst aktiv werden, dürfen Mietwagen nicht mehr auf den Straßen unterwegs sein – aus gutem Grund. Selbst wenn: Einen Löwen im dichten Buschland in der Dunkelheit zu erspähen, braucht Erfahrung, Geduld – und einen geübten Blick, den wir als Selbstfahrer einfach nicht haben.
Hinzu kommt:
Nur etwa ein Drittel des Parks ist überhaupt für Besucher zugänglich. Und die Zahl der Löwen wird auf gerade einmal 300 bis 500 Tiere geschätzt. Wer da auf eigene Faust eine Begegnung erwartet, muss entweder unglaubliches Glück haben – oder einen Guide, der das Gelände kennt wie seine Westentasche.
Uns wurde klar: Wir wollten mehr sehen. Mehr als die üblichen Verdächtigen. Mehr als vorbeiziehende Schatten am Wasserloch. Also entschieden wir uns, eine geführte Safari zu buchen – früh am Morgen, wenn der Park noch im zarten Blau der Dämmerung lag und die Nacht ihre letzten Geschichten erzählte. Noch bevor die Sonne richtig aufging, saßen wir eingepackt in warme Jacken auf den offenen Sitzen des Safari-Fahrzeugs. Müde, frierend, aber voller Vorfreude. Und wir wurden belohnt: Kaum fünf Minuten später tauchte ein Rudel Löwen vor uns auf – entspannt, kraftvoll, in der ersten Wärme des neuen Tages ruhend. Ein Moment, der in seiner Intensität schwer zu beschreiben ist.
Natürlich gehört bei einer Safari immer ein wenig Glück dazu. Nicht jede Tour bringt die „Big 5 of Africa“ hervor. Aber mindestens genauso wichtig wie das Glück ist die Wahl des richtigen Anbieters.
Unsere Erfahrung zeigt: You get what you pay for.
Billige Safaris klingen verlockend, doch oft erkauft man sich damit schlecht gelaunte Fahrer, mangelnde Fachkenntnis und einen Service, der kaum über das Nötigste hinausgeht. Eine lauwarme 200-ml-Wasserflasche, eine mürrische Begrüßung, kaum Erklärungen zu den Tieren – wir haben all das erlebt. Deshalb unser Rat: Besser einmal richtig investieren, als zweimal enttäuscht werden.
Genau aus diesem Grund arbeiten wir bei Adventuro Travel mit Tom Safari Namibia zusammen – einem Anbieter, den wir aus eigener Erfahrung kennen und in jeder Hinsicht empfehlen können. Sichere Fahrzeuge, Guides mit echter Leidenschaft und einem tiefen Wissen über Flora und Fauna – und einer Freude an ihrer Arbeit, die jede Minute spürbar ist. Und weil wir euch das Beste bieten wollen, bekommt ihr bei Buchung über uns sogar 10 % Rabatt. Schaut einfach auf unserem Instagramkanal vorbei oder kontaktiert uns direkt – wir freuen uns, euch dieses Erlebnis zu ermöglichen.
Dank unseres erfahrenen Guides konnten wir an diesem Tag gleich drei der Big 5 von unserer Liste streichen: Elefanten, ganz nah und frei in der Wildnis. Ein verstecktes Nashorn, das wir ohne seinen geübten Blick nie entdeckt hätten. Und natürlich die Löwen, deren Nähe noch lange in uns nachhallte.
Zurück im Okaukuejo Camp spürten wir deutlich: Hier schlägt das Herz des Etosha. Ein großer Campingbereich, ein kleiner Supermarkt, eine Tankstelle – und eine Campsite, die alles bietet, was man braucht, auch wenn der Service manchmal eher von der pragmatischen Sorte ist. Die direkt von den Unterkünften angebotenen Gamedrives konnten uns allerdings nicht wirklich überzeugen. Die Guides wirkten oft wenig motiviert – vielleicht, weil sie keinen echten Wettbewerb zu fürchten haben. Auch hier zeigt sich wieder: Ein bisschen genauer hinschauen bei der Anbieterwahl lohnt sich.
Mit Tom Safari Namibia könnt ihr euch übrigens bequem in ausgewählten Unterkünften abholen lassen – kein Stress, kein Zeitdruck, einfach echtes Safari-Feeling von Anfang an.
Abschied vom Etosha – Zeit zum Innehalten
Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen vom Etosha Nationalpark. Nach Tagen voller Staunen, Wildtierbegegnungen und staubiger Pisten spürten wir: Es war Zeit, die Erlebnisse wirken zu lassen. Diesmal nahmen wir nicht mehr jedes Wasserloch mit. Wir waren mehr als zufrieden mit dem, was wir gesehen hatten – und brauchten einen Moment, um all die Eindrücke zu sortieren.
Unser Ziel lag nur ein kleines Stück weiter: die Onguma Tamboti Campsite, gleich hinter dem Lindequist Gate, im Osten des Parks. Bevor wir jedoch Etosha endgültig verließen, stand noch ein letzter Check an. Das Gate markiert nämlich eine wichtige Veterinärgrenze, die Namibia in einen nördlichen und einen südlichen Teil trennt. Diese Grenze wurde errichtet, um Tiersäuchen aus dem Norden fernzuhalten und so die tiergesundheitliche Sicherheit im Süden – etwa für Fleischexporte – zu gewährleisten. Das bedeutete für uns: Kein rohes Fleisch und keine Milchprodukte durften mitgenommen werden. Also hatten wir unsere Vorräte rechtzeitig aufgebraucht und konnten entspannt die Kontrolle passieren. Der Kofferraum und der Kühlschrank wurden kurz überprüft – nicht akribisch, aber eben doch mit Blick auf die Vorschriften.
Kaum durch das Gate, wartete schon der nächste kleine Lichtblick: Onguma Tamboti Campsite. Schon bei der Ankunft spürten wir die entspannte Atmosphäre. Freundliche Begrüßung, angenehme Temperaturen – endlich wieder richtig warm. Genau das, was wir jetzt brauchten: Einfach mal durchatmen, zur Ruhe kommen, die Seele baumeln lassen. Der Stellplatz überraschte uns positiv: Großzügig angelegt, sauber, gepflegt – und mit eigenen, außergewöhnlich geräumigen und blitzsauberen Sanitäranlagen. Fast schon luxuriös für eine Campsite. Wir verbrachten den ganzen Tag am Pool, ließen die Sonne unsere müden Knochen wärmen und genossen das süße Gefühl, nichts tun zu müssen. Zum Abendessen gab es Nudeln – eine simple, aber perfekte Wahl, nachdem wir unsere tierischen Vorräte bereits aufgebraucht hatten.
Ein wenig schade war es schon, dass wir nur eine Nacht hier eingeplant hatten. Diese kleine Oase hätte definitiv mehr Zeit verdient.
Ein letztes Abenteuer am Waterberg
Unsere Route führte uns weiter zur Waterberg Wilderness Anderson Campsite – einem Ort, der so viel Natur und Freiheit versprach wie kaum ein anderer auf unserer Reise. Schon von Weitem ragte das Waterberg-Plateau imposant aus der flachen Savannenlandschaft. Wie eine grüne Insel inmitten der Trockenheit erhebt sich das Massiv, seine steilen roten Sandsteinwände leuchten im Licht der Nachmittagssonne. Der Waterberg ist nicht nur ein markantes Wahrzeichen, sondern auch ein Zufluchtsort für viele bedrohte Tierarten – darunter Nashörner, Antilopen und unzählige Vogelarten. Ein Stück lebendiges Namibia, das seit Jahrhunderten Geschichten schreibt.
Die Campsite selbst ist weitläufig angelegt. Von der einfachen Stellfläche bis zur luxuriösen Lodge – hier findet sich für jeden etwas. Wir freuten uns auf einen letzten Abend unter freiem Himmel, mitten in dieser einzigartigen Natur. Allerdings: Der Empfang war alles andere als herzlich. Schroff, fast widerwillig wurden wir begrüßt. Auf der Suche nach einem kühlen Getränk mussten wir uns regelrecht durchfragen, bis wir schließlich – irgendwo zwischen Küche und Vorratsraum – doch noch ein Bier ergattern konnten. Ein kleiner Wermutstropfen, den wir aber schnell hinter uns ließen. Denn der Ort selbst entschädigte für vieles.
Als die Sonne hinter dem Waterberg versank und die ersten Sterne am Himmel flackerten, entfachten wir unser Feuer. Die Flammen knisterten leise, während über uns die Milchstraße aufging.
Und dann – ein Rascheln im Busch.
Mit Taschenlampe und Nachtsichtgerät spürten wir einen nächtlichen Besucher auf: Ein stattliches Stachelschwein, das sich neugierig, aber gelassen durch unser Camp bewegte. Es ließ sich nicht stören, schnüffelte ein wenig am Boden und verschwand wieder in der Dunkelheit. Ein Moment, so unscheinbar und gleichzeitig so kostbar – pur, ungeschönt und echt.
Am nächsten Morgen lockte das Plateau uns auf eine kleine Wanderung. Das Gelände rund um den Waterberg ist durchzogen von gut ausgeschilderten Wegen – perfekt für spontane Entdeckungen. Immer wieder eröffneten sich weite Ausblicke über die umliegende Savanne.
Ein idealer Ort, um noch einmal tief durchzuatmen, bevor die Reise langsam in ihre letzte Phase übergehen sollte.
Doch irgendwann hieß es Abschied nehmen. Ein letztes Mal das Dachzelt zusammenfalten. Ein letztes Mal das vertraute Geräusch, wenn der Kühlschrank zufiel. Ein letzter Blick auf unsere Ausrüstung, die uns durch so viele Abenteuer getragen hatte.
Vor uns lagen nun zwei Lodge-Aufenthalte – bewusst gewählt, um in aller Ruhe das Fahrzeug und unsere Ausrüstung für den Rückflug vorzubereiten. Ein bisschen Wehmut schwang mit. Aber gleichzeitig wussten wir: Das wahre Abenteuer – das, was diese Reise zu etwas Einzigartigem gemacht hatte – trugen wir längst in uns.
Ankunft in der Mount Etjo Safari Lodge – ein Aufenthalt voller Kontraste
Unsere Reise näherte sich langsam ihrem Ende – und unser nächster Stopp führte uns zur Mount Etjo Safari Lodge, einem Ort, der uns gleich zu Beginn in eine ganz andere Welt katapultierte.
Die große Wiese vor dem Wasserloch leuchtete in sattem Grün, als hätte jemand extra für uns den Teppich ausgerollt. Im Wasser tummelten sich elegante Flamingos, ihre rosafarbenen Silhouetten spiegelten sich im ruhigen Teich. Und am Rand des Wasserlochs bewegten sich gemächlich einige Elefanten, die die Szenerie wie aus einem Bilderbuch vervollständigten.
Hier war sofort spürbar: Alles war perfekt in Szene gesetzt, auf den Tourismus ausgerichtet. Für uns, die wir auf dieser Reise die stille Wildnis so sehr schätzen gelernt hatten, fühlte sich das zunächst etwas inszeniert an. Aber als Abschluss der Reise – nach all den rauen Pisten und staubigen Camps – war es auch schön, sich einfach einmal treiben zu lassen und die Idylle zu genießen.
Am Abend entschieden wir uns, einer besonderen Veranstaltung beizuwohnen: der Löwenfütterung.
Nach einer kurzen Fahrt durch die Dunkelheit erreichten wir einen kleinen, unscheinbaren Tunnel, der tief ins Gelände führte. Dort wurden wir gebeten, auf schmalen Bänken Platz zu nehmen. Vor uns: ein vergitterter Spalt, nicht mehr als ein schmaler Durchlass, durch den man hinaussehen konnte. Wenige Meter entfernt lagen große, festgekettete Fleischstücke im Sand. Die Spannung in der Luft war beinahe greifbar. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Löwen aus der Dunkelheit auftauchten. Majestätisch, kraftvoll – und bedrohlich schön. Manchmal waren sie nur eine Handbreit entfernt. Das tiefe Grummeln, das dumpfe Brüllen – es ging nicht nur durch die Ohren, sondern durch jede Faser des Körpers. Selbst hinter sicherem Gitter überkam einen ein beklemmendes, archaisches Gefühl: Hier draußen herrschen andere Regeln. Auch wenn das Ganze inszeniert war, die Nähe zu diesen beeindruckenden Tieren verlieh dem Abend eine eigene Magie.
Und als wäre es noch nicht genug, kam auf dem Rückweg zur Lodge die Krönung: Ein Leopard, direkt vor den Toren der Anlage. Majestätisch, still, kaum mehr als ein Schatten – und doch zum Greifen nah. Selbst für die Angestellten ein seltener Moment: Hastig wurden hinter uns alle Türen und Tore verschlossen, als die Gefahr real spürbar wurde.
Ein letztes großes Abenteuer – völlig ungeplant, völlig echt.
Die letzte Nacht – Ankommen, sortieren, loslassen
Unser letzter Stopp führte uns ins Erindi Private Game Reserve – ein Ort, der noch einmal alles auffuhr, was Namibia für den Besucher zu bieten hat: Wildnis, Komfort und eine Prise touristischen Glanz. Auch hier war sofort spürbar, dass alles perfekt organisiert war – vielleicht ein wenig zu perfekt für unseren Geschmack, nach all den rauen Camps und den wilden Tagen. Aber für diesen Moment fühlte es sich genau richtig an.
Unsere Unterkunft lag direkt an einem kleinen Wasserloch – mit eigener Terrasse, von der aus wir das Kommen und Gehen der Tiere beobachten konnten. Zebras, Kudus, Antilopen – sie alle erschienen fast wie zum Abschied noch einmal in der Ferne. Hier, mit Blick auf das ruhige Wasser und die untergehende Sonne, begannen wir, unsere Rucksäcke für den Rückflug zu packen. Endlich ohne Staub, ohne improvisierte Ablageflächen – ganz in Ruhe, mit der Möglichkeit, alles auszubreiten, neu zu sortieren, Erinnerungen und Ausrüstung gleichermaßen zu ordnen. Es war der perfekte Ort für diesen Übergang: zwischen Abenteuer und Abschied, zwischen Wildnis und Heimreise.
Gebucht hatten wir hier Vollverpflegung – ein kleines Paradies nach den oft spärlichen Mahlzeiten der letzten Wochen. Frühstück, zweites Frühstück, Mittagessen, Kuchen, Nachmittagssnack, Abendessen, kleine Snacks zwischendurch – so viel wie hier hatten wir lange nicht gegessen. Nach Wochen voller Aufregung, langen Strecken und staubiger Camps spürten wir, wie unser Körper wieder auftankte. Jede Mahlzeit, jedes freundliche Lächeln der Angestellten, jede kleine Pause auf der Terrasse war wie ein leiser Dank an die Reise – und an uns selbst, dass wir sie so intensiv erlebt hatten.
So stärkten wir uns – nicht nur körperlich, sondern auch innerlich – für die Heimreise.
Die letzte Nacht unter Namibias weitem Himmel – sie war leiser als viele Nächte zuvor. Aber sie war erfüllt von einem tiefen Frieden.
Zurück nach Deutschland – Abschied auf Zeit
Am letzten Morgen hieß es früh aufstehen. Die Sonne war noch nicht ganz über die Hügel geklettert, als wir uns auf den Weg zurück nach Windhoek machten. Ein letztes Mal durch die weite, goldene Landschaft Namibias fahren, ein letztes Mal staubige Pisten, kleine Dörfer, endlose Horizonte. Jeder Kilometer ließ uns ein Stück mehr Abschied nehmen – und gleichzeitig alles noch einmal bewusst wahrnehmen.
In Windhoek angekommen, hieß es schnell noch volltanken. Dann rollten wir auf den Hof der Autovermietung, genau dorthin, wo vor drei Wochen unser großes Abenteuer begonnen hatte. Die Rückgabe lief völlig unkompliziert: Während wir in der Sonne einen frischen Kaffee genossen, inspizierte ein Mitarbeiter routiniert unser treues Fahrzeug. Keine Beanstandungen. Keine Probleme. Ein letzter Blick auf unseren Hilux – ein treuer Begleiter, der uns sicher durch Sand, Schotter und Savanne getragen hatte.
Dann kam der Moment: Der Transfer zum Flughafen, der letzte Check-in, das letzte Mal namibische Luft einatmen, bevor es durch die Sicherheitskontrollen ging.
Mit vielen Erinnerungen im Gepäck – und um unzählige Erfahrungen reicher – verließen wir Namibia. Ein Land, das uns gefordert, verzaubert und tief berührt hatte.
Und auch wenn die Heimreise unausweichlich war, wussten wir: Ein Teil von uns würde immer in dieser weiten, wilden Schönheit bleiben. Und wer weiß – vielleicht war es ja nicht das letzte Mal.
Noch mehr entdecken – für alle, die weiterreisen wollen
Auf unserer Tour haben wir den nördlichen Teil Namibias – oberhalb des Etosha Nationalparks – aus zeitlichen Gründen auslassen müssen. Ein wenig schmerzte das schon, denn wir wissen aus eigener Erfahrung, wie lohnenswert diese Region ist: Schon in Botswana, Sambia und an den majestätischen Viktoriafällen durften wir diese ganz besondere Mischung aus ungezähmter Natur und herzlicher Kultur erleben.
Deshalb können wir mit gutem Gewissen sagen: Wer die Möglichkeit hat, diesen Teil Afrikas zu erkunden, sollte sie nutzen.
Ihr wollt auch nach Namibia?
Ob Selbstfahrer-Abenteuer oder geführte Tour – wir stellen eure Reise so zusammen, dass sie zu euch passt. Schaut vorbei und lasst euch inspirieren.
Haftungsausschluss und AGB
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Wir weisen ebenfalls auf unsere AGB hin. Insbesondere darauf, dass wir keine Reiseveranstalter sind. Die Kostenaufstellung basiert auf unserer eigenen Reise. Alle Reisen werden bei uns individuell geplant. Die Buchung erfolgt über einen Partner.